WAS Die kommenden Höhepunkte “Who Cares? Geschichte und Alltag der Krankenpflege”
WANN Bis zum 27. Januar 2013
WO Galerie im Park am Klinikum Bremen-Ost
Kaum ein Tag vergeht, ohne dass in den Medien von Pflegenotstand, alternder Gesellschaft, Zeitdruck und Geldmangel in der Pflege berichtet wird. „Die Pflege ist ein Thema, das die ganze Gesellschaft, jeden Einzelnen, betrifft. Das war zu jeder Zeit so und wird so bleiben, auch wenn vielen das gar nicht bewusst ist“, so Achim Tischer, Leiter der KulturAmbulanz am Klinikum Bremen-Ost und Initiator der Ausstellung „Who Cares? Geschichte und Alltag der Krankenpflege“, die noch bis zum 27. Januar in der Galerie im Park zu sehen ist. Bislang hat die Ausstellung aber vor allem Fachbesucher angelockt. Angehende Pflegerinnen und Pfleger aus dem ganzen nordwestdeutschen Raum haben sich sowohl die Sonderausstellung als auch die Dauerausstellung zur Psychiatrie-Geschichte angesehen. Die Nachfrage nach Gruppenführungen sei enorm, so der KulturAmbulanz-Leiter.
Aber die Ausstellung wendet sich keineswegs nur an Menschen, die beruflich oder privat, als Pflegender oder Gepflegter ohnehin schon mit Pflege in all ihren Ausprägungen befasst sind, sondern ausdrücklich auch an Menschen, die die institutionelle Pflege nicht kennen. „Pflege hat doch jeder von uns schon erfahren, das beginnt doch schon im Mutterleib“, erklärt Achim Tischer. Ihm ist wichtig, den Begriff „Pflege“ viel weiter zu fassen: „Denkt man hierzulande an Pflege, denkt man immer sofort an Krankenhäuser und Pflegeheime, Bettpfannen und Blutdruckgeräte und Waschlappen.“
Dabei ist es heute nicht viel anders als im Mittelalter: Die meisten Menschen werden zu Hause gepflegt. Und Pflege meint dabei vor allem auch Zuwendung und Unterstützung, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. In anderen Ländern habe der Begriff „Pflege“ eine ganz andere, viel positivere Bedeutung: Das englische „take care“ meine beispielsweise „gib auf dich acht“, so Tischer.
Es gibt also keinen Grund für Berührungsängste. Gerade für Neulinge gibt es in der Ausstellung Spannendes zu entdecken: Wie sah die Pflege in Frühzeit oder Mittelalter aus? Wer pflegte und wie? Wie kam es zur Gründung des Roten Kreuzes? Und wann wurde aus dem christlich geprägten, zölibatären Liebesdienst Erwerbsarbeit modernen Zuschnitts? Seltene Objekte vermitteln die Geschichte und den Alltag der Krankenpflege auf eindrückliche Weise.
Gegenwart und Zukunft der Pflege werden nicht nur in der Ausstellung, sondern auch in Vorträgen, Lesungen und Erzählcafés angesprochen. Und auch auf diesem Gebiet bietet das Ausstellungsprojekt im Januar noch einiges: Am Dienstag, dem 8. Januar findet von 9 bis 12.30 Uhr der Doppelvortrag „Wohnen und Leben im Alter. Die Pflegeversicherung – vom Antrag bis zur Leistung“ statt, in der die Referentinnen Antje Sörensen von der Bremer Heimstiftung und Iris Brickenkamp von der Barmer GEK im Haus im Park viele Tipps und Informationen rund um die Pflegeversicherung geben. Der Eintritt ist frei.
Weiter geht es am 16. Januar um 10 Uhr mit dem Vortrag von Birgitte Duwe-Wähler vom Klinikum Bremen-Ost: „Mein Schlüssel liegt im Kühlschrank. Bewährte Tipps im Umgang mit demenzkranken Menschen“, der sich insbesondere auch an pflegende Angehörige wendet. Der Eintritt ist ebenfalls frei.
Ein letzter Höhepunkt findet am Samstag, dem 12. Januar um 16 Uhr im Haus im Park statt: In dem Erzählcafé zur Ausstellung berichten unter anderem die ehemalige Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter und Gesundheitswissenschaftlerin Annelie Keil über Persönliches rund um die Themen Pflegen und Gepflegt werden – Who Cares?. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 2.50 Euro.
Besucher haben noch am 6., 13. und 27. Januar, jeweils um 16 Uhr, die Gelegenheit, an einer Führung durch die Ausstellung teilzunehmen. Der Eintritt hierfür kostet ebenfalls 5 Euro, ermäßigt 2.50 Euro.
Für Gruppen besteht die Möglichkeit, individuelle Führungen durch „Who Cares?“ zu buchen. Kontakt: 0421/408-1757.
Eher an ein Fachpublikum wendet sich hingegen die Fachtagung „Neue Wege in der Pflege“, in der Experten aus Wissenschaft und Praxis über neue nationale und internationale Ansätze in der somatischen und psychiatrischen Pflege diskutieren. Die Tagung findet am 23. Januar im Haus im Park statt. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter der Telefonnummer 408 – 1972.
Weitere Infos gibt es auch auf der Seite www.kulturambulanz.de
Für Rückfragen:
Stefanie Beckröge
Unternehmenskommunikation
Gesundheit Nord gGmbH
Klinikverbund Bremen
Fon 0421/408-19056
oder 408-1261
stefanie.beckroege@gesundheitnord.de
kultur@klinikum-bremen-ost.de
www.kulturambulanz.de