Bei fünf Prozent aller Krebserkrankungen weltweit handelt es sich um Tumore im Kopf- und Halsbereich. Rauchen und Alkoholgenuss, aber auch mangelnde Mundhygiene können ihre Entstehung begünstigen. Wie man sie verhindert, rechtzeitig erkennt und behandelt – darüber informieren die Experten des Kopf-Hals-Tumorzentrums am Klinikum Bremen-Mitte alle Interessierten am Mittwoch, 20. September, von 15 bis 18 Uhr. Die Veranstaltung ist Teil einer europäischen Kampagne zur Aufklärung und Information über Kopf-Hals-Tumore der „European Head and Neck Society“ (EHNS).
Patientinnen, Patienten, Angehörige und Interessierte können sich bei Kurzvorträgen, persönlichen Gesprächen und Führungen durch die gesamte Hals-Nasen-Ohrenklinik informieren. Prof. Andreas Naumann, Direktor der Hals-Nasen-Ohrenklinik am Klinikum Bremen-Mitte, wird ebenso wie sein Ärzteteam und Ärzte aus angrenzenden Fachabteilungen des Onkologischen Zentrums am Klinikum Bremen-Mitte für Fragen zur Verfügung stehen. Der Eintritt zum Patiententag ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Vorträge finden im Konferenzraum der Inneren Medizin, 4. Ebene, statt.
Prof. Naumann liegt bei diesem Informationstag besonders die Prävention am Herzen. „Ich möchte die Menschen aufklären, wie hoch das Risiko einer Erkrankung bei starkem Rauchen oder Trinken ist, wie aber auch schlecht sitzender Zahnersatz, schlechte Zahnimplantate und mangelnde Mundhygiene zu Risikofaktoren werden können“, sagt er. Dabei gehe es ihm nicht um Abschreckung, sondern schlicht um Information. „Viele wissen gar nicht, welche Faktoren bösartige Tumore bewirken können“.
Das Kopf-Hals-Tumorzentrum der Klinik für Hals-Nasen-und Ohrenheilkunde am Klinikum Bremen-Mitte ist als einziges Zentrum in Bremen von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert worden. Die Anforderungen für eine solche Zertifizierung sind sehr hoch. Neben genauer Dokumentation jeder Patientengeschichte, vorgeschriebener Fallzahlen, Erfahrung auch mit schwierigsten Eingriffen, werden ein breites hochkarätiges Behandlungsspektrum und viele Zusatzangebote gefordert. Dazu gehört die Begleitung von Logopäden und Psychoonkologen ebenso, wie das Vorstellen der Patienten in einer interdisziplinären Tumorkonferenz, wo von Ärzten verschiedener Fachrichtungen gemeinsam über den besten Behandlungsweg für den Patienten beraten wird. Außerdem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen, so dass jeder Patient schon vor dem operativen Eingriff oder der Therapie umfassend beraten werden kann.