Die letzte Woche vor dem Start der neuen Geburtshilfe im Klinikum Bremen-Mitte läuft. Am Mittwoch, 6. Juli, um 22 Uhr werden die Kreißsäle dort den Betrieb aufnehmen. Dann können die ersten Geburten in den neuen Räumlichkeiten betreut werden. Von der Schwangerenambulanz über den Kreißsaal-Bereich, den Sectio-OP bis hin zur Neonatologie und Wöchnerinnenstation wird damit alles unter einem Dach versammelt sein, was zur Versorgung von Babys und ihren Müttern nötig ist. Die neuen Bereiche befinden sich in der vierten Ebene des Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess und dem Klinikum Bremen-Mitte, die direkt miteinander verbunden sind.
Der erste Umzugs-LKW wird bereits am Freitag, 1. Juli vom Klinikum Links der Weser aus Richtung Mitte starten. Insgesamt mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wechseln in der kommenden Woche an das Klinikum Bremen-Mitte. Patientinnen und Frühgeborene werden am kommenden Dienstag und Mittwoch verlegt. Am kommenden Donnerstag, 7. Juli, werden die Umzüge abgeschlossen sein.
Mit dem Einzug der Geburtshilfe wird das Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess dann komplett in Betrieb sein. Die ersten drei Etagen des Kinderkrankenhauses waren bereits 2021 eröffnet worden. Ursprünglich sollte dort zusätzlich zum Klinikum Links der Weser eine Geburtshilfe mit nur drei Kreißsälen entstehen. Allerdings stellte sich heraus, dass es kaum möglich sein würde, genug Fachkräfte zu gewinnen, um rund um die Uhr eine zusätzliche Geburtshilfe zu betreuen. Im Frühjahr 2021, kurz nach der Inbetriebnahme des Eltern-Kind-Zentrums, fiel daher die Entscheidung, die gesamte Geburtshilfe, Neonatologie und Gynäkologie aus dem Klinikum Links der Weser an das Klinikum Bremen-Mitte zu verlagern. Daraufhin war die vierte Ebene des Gebäudes neu geplant und innerhalb von sechs Monaten umgebaut und um drei Kreißsäle erweitert worden.
Die umgebaute Fläche ist rund 750 Quadratmeter groß, die Baukosten liegen bei 1,5 Millionen Euro. In der vierten Ebene befinden sich neben den sechs Kreißsälen auch der Sectio-OP, also der OP-Saal für die Kaiserschnitte, sowie die Frühgeborenenstation. Mit insgesamt sechs Kreißsälen auf etwa 500 Quadratmetern ist in Bremen-Mitte mit dem Start in der kommenden Woche dann die größte Geburtsklinik Bremens zuhause, in der pro Jahr zwischen 2.000 und 3.000 Geburten betreut werden können.
Im Klinikum Links der Weser werden künftig keine Geburten mehr betreut. Die Kreißsäle dort gehen am 5. Juli außer Betrieb. Für Notfälle steht dort zwar weiterhin ein Team bereit – werdende Mütter werden allerdings gebeten, sich am 5. Juli 2022 ganztägig und am 6. Juli 2022 bis 22 Uhr an eine andere Geburtsklinik zu wenden. Die Gesundheit Nord hat mit dem Klinikum Bremen-Nord noch eine weitere große Geburtsklinik. In Bremen betreuen außerdem die Krankenhäuser Diako und St.-Joseph-Stift Geburten.