Margret Gewald war spazieren. Die rüstige 77-jährige dreht jeden Tag eine Runde. Doch an diesem Tag ist ihr Bein wie gelähmt und auch die Sprache fällt ihr schwer. Der Besuch beim Hausarzt bestätigt die Sorge – Verdacht auf Schlaganfall. Jetzt geht alles ganz schnell. Ihr Mann fährt Sie in die Notfallaufnahme des Klinikum Bremen Nord und hier ist man bereits vorbereitet. CT und Ultraschall bestätigen den Befund, Margret Gewald hat einen Schlaganfall.
Für 72 Stunden wird Sie an die Überwachungsmonitore gehängt. „Nervenzellen im Gehirn reagieren besonders empfindlich auf Sauerstoffmangel, hier zählt dann jede Minute“, erklärt der Chefarzt der Stroke Unit im Klinikum Bremen-Nord, Dr. Matthias von Mering. Margret Gewald lächelt, und ihre Lebensfreude wirkt ansteckend. Dank der gründlichen Therapie und Diagnostik, hat Sie den Schlaganfall gut überstanden. Dass Sie die 1000. Patientin in der neuen Stroke-Unit ist, kann Sie gar nicht glauben. Sie freut sich über die Glück- und Genesungswünsche, das nette Pflegepersonal und die gute Behandlung im Klinikum Bremen-Nord.
Die Stroke Unit ist eine spezielle Behandlungseinheit innerhalb eines Krankenhauses zur Erstbehandlung von Schlaganfallpatienten. Am 1. November 2016 war die neue Klinik in Bremen-Nord an den Start gegangen. Unter einem Schlaganfall versteht man einen unvermittelt also schlagartig einsetzenden Ausfall bestimmter Funktionen des Gehirns. Verantwortlich dafür häufig eine Mangeldurchblutung. Dabei können im Prinzip alle Funktionen des Körpers betroffen sein. Es kann sich um Sehstörungen im Gesichtsfeld, Doppelbilder, Schluckstörungen, Lähmungen einer Körperhälfte sowie Sprachstörungen handeln.
In der Stroke-Unit kümmert sich ein multiprofessionelles Team bestehend aus Krankenschwestern, Ergo- und Physiotherapeuten sowie Logopäden vom ersten Tag an in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten um die Schlaganfallpatienten. Insgesamt erleiden nach Auskunft der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe rund 270 000 Menschen in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Jeder Fünfte von ihnen stirbt unmittelbar an den Folgen. Viele bleiben arbeitsunfähig oder schwerbehindert.