Das Stationsteam der Neurologischen Frührehabilitation am Klinikum Bremen-Ost hat Unterstützung bekommen: Seit November hilft Therapiehund Benji Patienten nach schwerwiegenden Erkrankungen dabei, den Weg zurück in den Alltag zu finden. Einer von ihnen ist Hans-Frieder Snoek. Der 66-Jährige leidet an den Folgen eines schweren Schlaganfalls. Seine linke Körperhälfte ist gelähmt. Seitdem der schwarze Pudel mit ihm regelmäßig die Feinmotorik trainiert, blüht Hans-Frieder Snoek richtig auf. „Es macht so viel Spaß mit Benji zu arbeiten“, sagt der 66-Jährige. „Für den Hund strenge ich mich richtig an.“
Stefanie Walczak ist Benjis Frauchen und gleichzeitig Ergotherapeutin in der Neurologischen Frührehabilitation. Sie weiß um die positive Wirkung des Therapiehundes: „Die Patienten sind entspannter und halten auch bei anstrengenden Therapieeinheiten länger durch. Benji gibt ihnen dafür die nötige Motivation“, sagt die Ergotherapeutin. Damit Benji als Therapiehund eingesetzt werden darf, hat er eine spezielle Ausbildung absolviert und einen Wesenstest bestanden.
Während der Therapie gehört es zu Benjis Aufgaben, Aktionen und Kommandos auf der betroffenen, erkrankten Körperseite des Patienten auszuführen, so dass der Patient diese Körperseite besser wahrnehmen kann. Nach jeder gelungenen Aktion wird der 4-jährige Pudel mit Streicheleinheiten und Leckerlis vom Patienten belohnt. Auch dabei achtet Ergotherapeutin Stefanie Walczak konsequent darauf, dass die gelähmte Körperseite regelmäßig trainiert wird. An zwei Tagen in der Woche arbeitet Benji mit bis zu zwei Patienten pro Tag daran, feinmotorische Fertigkeiten zu verbessern, die Haltung des Oberkörpers zu stabilisieren und Bewegungsabläufe zu trainieren. Hans-Frieder Snoek möchte die Therapiesitzungen mit Benji nicht mehr missen: „Am liebsten würde ich ihn mit nach Hause nehmen“, sagt der gelernte Werkzeugmacher. „Zum ersten Mal seit dem Schlaganfall bin ich bei der Therapie richtig motiviert.“