Lymphknotenschwellungen verbinden die meisten Menschen vor allem mit auffälligen Stellen am Hals. „Lymphknoten findet man aber auch an vielen weiteren Stellen im Körper – nämlich auch im Achsel-, Armbeugen-, Leisten- oder Kniekehlenbereich“, sagt Dr. Mariana Chitic, Oberärztin der Inneren Medizin am Klinikum Bremen-Nord. Sind die Lymphknoten geschwollen, kann das ein ernstzunehmendes Zeichen für eine bösartige Krebserkrankung des Lymphsystems – in der Fachsprache: Lymphome – sein. „Doch wenn man es früh erkennt, hat man heute gute Heilungschancen“, sagt Chitic.
Um Lymphome und weitere Erkrankungen des Lymphsystems geht es in der vierten und letzten Runde der Telefonsprechstunde im Klinikum Bremen-Nord am Donnerstag, 10. Dezember. Betroffene und Angehörige können in der Zeit von 16 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 0421 6606 1051 ihre Fragen direkt an die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Innere Medizin stellen.
Schwellungen die deutlichsten Erkennungszeichen
Bereits in den vorangegangenen Terminen der Telefonsprechstunde hatten Dr. Mariana Chitic und ihre Kollegen viele Fragen zu Leber-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs beantwortet. Dieses Mal geht es mit Lymphomen um einen weiteren Schwerpunkt der Klinik für Innere Medizin – und um eine weitere tückische Krebserkrankung: „Denn Lymphome verursachen zunächst keinerlei Schmerzen, die Schwellungen sind meist schon das deutlichste Erkennungszeichen“, sagt Chitic. Auch Appetitlosigkeit, Hautblässe, Infektanfälligkeit, auffälliger Gewichtsverlust oder häufige Niedergeschlagenheit könnten ebenso Anzeichen dafür sein.
Bei Lymphomen vermehren sich durch einen Defekt im Erbgut die weißen Blutkörperchen – die so genannten Lymphozyten – unkontrolliert immer weiter. Auf diese Weise schwächen sie zunehmend das Immunsystem. „Die Lymphbahnen durchziehen den gesamten Körper. Somit kann die Krankheit in vielen verschiedenen Körperregionen entstehen“, sagt Chitic.
Die bekanntesten Formen der Krankheit seien das Hodgkin-Lymphom und das Non-Hodgkin-Lymphom. Chitic und ihre Kollegen klären am Telefon darüber auf, worin sich diese Formen unterscheiden und warum auch aggressive Formen von Lymphomen heute oft gut behandelt werden können. „Gerade deshalb ist aber auch wichtig, dass man einen Verdacht früh vom Arzt abklären lässt“, sagt Chitic. Sie und ihr Team hätten in den vergangenen Monaten die Erfahrung gemacht, dass Patientinnen und Patienten aus Sorge vor einer Corona-Infektion erst spät – manchmal sogar zu spät – eine Arztpraxis aufgesucht hätten, um einen Krebsverdacht abklären zu lassen.
Telefonsprechstunde als zusätzliche Kontaktmöglichkeit
Gerade deshalb soll auch die Telefonsprechstunde den Menschen eine zusätzliche Möglichkeit bieten, über ihre Beschwerden sprechen zu können und Fragen zu stellen. Auch die üblichen Sprechzeiten der Kliniken gelten darüber hinaus weiterhin. Zu finden sind sie auf der jeweiligen Klinikseite unter www.klinikum-bremen-nord.de.
„Die Telefonsprechstunde wurde sehr gut genutzt. Und es ist gut vorstellbar, dass wir diese Aktion auch in den kommenden Monaten noch einmal anbieten werden“, sagt Chefarzt Prof. Dr. Ruben Plentz. Die Onkologie ist neben Gastroenterologie, Kardiologie und Diabetologie einer der Schwerpunkte der Klinik für Innere Medizin. Die Klinik arbeitet zudem eng mit dem Onkologischen Zentrum am Klinikum Bremen-Mitte zusammen.