Eigentlich war die Familienplanung für Eike und Nina Janßen bereits abgeschlossen. Mit ihren Söhnen Louis (4 Jahre alt) und Lian (1) wohnen die beiden in einem kleinen Häuschen direkt an der Nordsee in Carolinensiel. Anfang des Jahres wurde Nina Janßen dann aber doch noch einmal schwanger. Im Klinikum Bremen-Nord sind nun ihre Drillinge zur Welt gekommen – Malea, Luka und Leander. Und aus der vierköpfigen ist mit einem Mal eine siebenköpfige Familie geworden.
„Sie sind sieben Wochen zu früh gekommen. Aber ihnen geht es supergut“, sagt Nina Janßen. Malea habe sie sogar natürlich zur Welt bringen können. Die beiden Jungs wurden kurz danach per Kaiserschnitt geholt. Wenn sie nun auf ihre drei Frühgeborenen blickt, „kommt einem das auch ein bisschen unwirklich vor – aber vor allem ist es ein unglaublich schönes Gefühl.“ Alle drei Kinder können selbständig atmen, nur eines benötigt zur Zeit noch eine Magensonde.
Der Begriff Frühgeborene – oder auch Frühchen – bezeichnet alle Kinder, die vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen. Im Klinikverbund Gesundheit Nord können auch besonders früh geborene Kinder auf sehr hohem medizinischen und pflegerischen Niveau versorgt werden. Im Klinikum Bremen-Nord werden Frühgeborene ab einem Gewicht von 1.250 Gramm versorgt, im Klinikum Links der Weser auch noch leichtere Frühchen. Sie alle brauchen besonders gute Unterstützung bei ihrem mehr oder weniger verfrühten Start ins Leben. „Durch den enormen medizinischen Fortschritt sind die Aussichten auf ein gesundes Leben bei den meisten Frühgeborenen heute gut“, sagt Dr. Gunter Simic-Schleicher, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Bremen-Nord.
So ist es auch bei Malea, Luka und Leander. Nina Janßen hofft darauf, dass sie mit ihren Drillingen Mitte Dezember nach Hause darf. Einem Weihnachtsfest zu siebt in Carolinensiel dürfte dann nichts mehr im Wege stehen.
Am 17. November ist der Welt-Frühgeborenen-Tag. Dieser Tag soll die großen Herausforderungen für Frühchen und ihre Eltern besonders in den ersten Wochen nach der Geburt in den Fokus rücken. Den Aktionstag gibt es bereits seit 2008. Er geht auf die Initiative der Organisation “European Foundation for the Care of Newborn Infants” (EFCNI) und weitere weltweite Partner zurück.