Das Herz einer Frau ist im Vergleich zu dem eines Mannes etwas kleiner. „Dennoch ist das Frauenherz aus medizinischer Sicht nicht einfach als kleines Männerherz zu betrachten“, sagt Prof. Jens Garbade, Chefarzt der Herzchirurgie im Klinikum Links der Weser. Frauenherzen seien besonders belastbar, schlügen schneller, hätten einen anderen Stoffwechsel und so könnten auch Herz-Kreislauferkrankungen unterschiedlich verlaufen. Beim Norddeutschen Symposium der Herzchirurgie des Klinikum Links der Weser am Samstag, 15. März, steht die Gesundheit des Frauenherzens besonders im Fokus. Im Atlantic Hotel am Universum Bremen werden dazu Herzspezialistinnen und Herzspezialisten aus ganz Deutschland erwartet.
„Herzerkrankungen werden in der Gesellschaft noch zu sehr als klassische Männerkrankheit gesehen“, sagt Garbade. Statistisch gesehen gebe es zwar auch mehr männliche Patienten, allerdings ist das Sterberisiko für Frauen, die einen Herzinfarkt erlitten oder eine schwere Herzschwäche haben, nach Angaben der Deutschen Herzstiftung höher. Mit dem Symposium wolle man dem Thema Raum geben. Zu den Gästen zählt so auch Prof. Sandra Eifert vom Herzzentrum in Leipzig, die darüber referiert, was das Frauenherz so besonders macht. „Die geschlechtsspezifischen Unterschiede müssen noch weiter erforscht werden und werden in der Medizin eine immer größere Rolle einnehmen können“, sagt Garbade. Die Herzmedizin sei da nur ein Beispiel, wenn auch ein besonders wichtiges. Insgesamt werde das Thema Gendermedizin in Zukunft aber immer wichtiger werden, um auch bei anderen Krankheitsbildern die beste Therapie für Patientin und Patient zu finden.
Interview-Angebot für Redaktionen: Wenn Sie mehr zum Thema Gendermedizin und die Herzgesundheit von Mann und Frau erfahren möchten, stellen wir gerne den Kontakt zu Prof. Dr. Jens Garbade (Klinikum Links der Weser) und/oder Prof. Dr. Sandra Eifert (Herzzentrum Leipzig) her.