Manchmal kann es ganz interessant sein, einen tiefen Blick ins Tierreich zu werfen. Zum Beispiel, wenn es um das Sexleben von Fruchtfliegen geht. Wenn es bei denen gerade eher weniger gut läuft, suchen die frustrierten Tierchen nachweislich Trost im Alkohol. Sind Fruchtfliegen hingegen sexuell ausgelastet, trinken sie deutlich weniger Alkohol. Warum das wichtig ist? Experten gehen davon aus, dass derartige Untersuchungsergebnisse dazu beitragen, auch das Suchtverhalten von Menschen besser erklären zu können. Menschen stimuliert der Alkohol zu Sex. Jedoch gibt es auch das umgekehrte Phänomen. Denn dauerhaft erhöhter Alkoholkonsum kann zu einer Verminderung des sexuellen Interesses führen.
Mindestens genauso interessant klingt der Titel des Vortrags, den der Bremer Suchtexperte Prof. Dr. Jens Reimer am Dienstag, 30. Mai, um 18 Uhr im Haus im Park (Saal B) des Klinikums Bremen-Ost hält: „Warum ist Alkohol interessanter als Sex?“ Reimer erklärt darüber hinaus, wie Alkohol und Sex zusammenhängen, wieviel Alkohol überhaupt gesund ist und ob Rotwein für den Körper besser ist als Bier.
Prof. Dr. Jens Reimer ist geschäftsführender Direktor des Zentrums für Psychosoziale Medizin. Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie leitet er zusätzlich als Chefarzt die Abteilung für Suchtmedizin am Klinikum Bremen-Ost. Er ist in vielen nationalen und internationalen Suchtfachgremien aktiv, unter anderem als Vorstand der Internationalen Fachgesellschaft für Suchtmedizin. Sein Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe „Patienten fragen, Chefärzte antworten“, die vom Klinikverbund Gesundheit Nord organisiert wird. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich. Das komplette Programm gibt es im Internet unter www.gesundheitnord.de/2017.html.