Die Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Bremen-Ost, in der straffällig gewordene psychisch Kranke behandelt werden, hat eine neue Chefärztin. Ute Franz übernimmt die Leitung von Friedrich Schwerdtfeger, der nach zwölf Jahren den Ruhestand gegangen ist. Ute Franz hat bereits Erfahrung mit der Leitung forensischer Kliniken. Vor ihrem Amtsantritt in Bremen war sie ärztliche Direktorin der LWL-Klinik für Forensische Psychiatrie in Dortmund, vorher Chefärztin der Abteilung für Forensische Psychiatrie am Sächsischen Krankenhaus Altscherbitz (bei Leipzig). Ute Franz ist bereits seit ein paar Monaten in der Bremer Forensik tätig, um sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Friedrich Schwerdtfeger hat die Klinik 2004 übernommen und mit dem Forensik-Neubau auch ein wegweisendes neues Therapiekonzept umgesetzt. Naben der Erweiterung der Bettenzahl von 96 auf 136 und der Schaffung von Behandlungsplätzen für Frauen, entstanden in den letzten Jahren ein offener Rehabilitations-Bereich, eine Ambulanz und deutschlandweit die erste forensische Tagesklinik. Ziel der Maßnahmen ist es, die Patienten nicht nur in der Klinik mit umfassenden Therapien auf ein straffreies Leben in der Gesellschaft vorzubereiten, sondern sie dabei auch über den Klinikaufenthalt hinaus durch therapeutische Angebote zu unterstützen. Neuestes Projekt ist ein Präventionsangebot für pädosexuelle Männer und Frauen in der Ambulanz, das an das Berliner Programm „Nicht Täter werden“ angelehnt ist. Hier können sich Betroffene beraten lassen, die noch nicht straffällig geworden sind.