Wer die Kontrolle über Blase und Darm verliert, versucht das Thema so gut es geht zu verbergen. Selbst ein Besuch beim Arzt ist für viele Betroffene vor lauter Scham ein Tabu. „Dabei gibt es heute sehr gute Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten“, sagt Dr. Stefan Borowski, Leitender Arzt des Interdisziplinären Beckenboden- und Kontinenzzentrums im Klinikum Links der Weser.
Einen genauen Einblick in die Behandlungsmöglichkeiten bekommen Interessierte am Mittwoch, 26. Juni, um 17 Uhr bei einem Patientennachmittag unter dem Motto „Weniger müssen müssen“ im Klinikum Links der Weser. Themenschwerpunkte sind Inkontinenz und die Senkungserkrankung bei Frauen. Bei der Senkungserkrankung sackt die Blase im Körper nach unten, weil der Halteapparat aus Muskeln, Bändern und Bindegewebsstruktur nachlässt. In der Folge kann es zu häufigem Harndrang, Inkontinenz und Blasenentzündungen kommen. Die Erkrankung tritt fast ausschließlich bei Frauen auf, da das Becken bei Männern schmaler und die Beckenbodenmuskulatur unnachgiebiger ist. Außerdem stützt bei Männern die Prostata die Harnblase zusätzlich.
Veranstaltungsort ist der Hörsaal der Akademie am Klinikum Links der Weser (ehemaliges Visit-Hotel) in der Senator-Weßling-Straße direkt neben dem Krankenhaus. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Mit dem Nachmittag beteiligt sich das Klinikum Links der Weser an der Weltkontinenzwoche. Deutschlandweit werden in diesem Rahmen in der zweiten Junihälfte Info-Veranstaltungen zu verschiedenen Kontinenzthemen angeboten. Nach Angaben der Deutschen Kontinenenz-Gesellschaft sind bundesweit mehr als neun Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen.