Der Grüne Star, Experten sprechen vom Glaukom, gehört weltweit zu den häufigsten Augenerkrankungen und ist für einen erheblichen Teil der Erblindungen in den westlichen Industrienationen verantwortlich. Größter Risikofaktor ist ein erhöhter Augeninnendruck. Allein in Deutschland leiden Schätzungen zufolge rund 500.000 Menschen an einem zu hohen Augeninnendruck. Viele merken davon zunächst nichts. Dabei kann der erhöhte Druck auf Dauer den Sehnerv zerstören. Folge: Erblindung. Die Dunkelziffer dürfte indes noch weitaus höher sein. Der Berufsverband der Augenärzte geht davon aus, dass bis zu einer Million Menschen von einem Glaukom betroffen sind.
Am Klinikum Bremen-Mitte kann Glaukom-Patienten nun mit einer neuen Operationsmethode geholfen werden. Zum Einsatz kommt dabei ein mikroskopisch kleines Gerät, ein sogenanntes Trabektom. Mit bloßem Auge betrachtet, sieht es aus wie eine gewöhnliche Nadel. Erst beim Blick durch die Lupe, verrät die innovative Technik ihr Geheimnis. In der Spitze des Trabektoms befindet sich ein Messer, eine Elektrode sowie ein Absaug- und Infusionskanal. War es bei der bisherigen Operationsmethode nötig, die Bindehaut großflächig aufzuschneiden, bleibt sie dank des Trabektoms völlig unversehrt. „Die neue Methode kann minimalinvasiv durchgeführt werden und ist daher deutlich weniger traumatisierend für das Auge“, sagt PD Dr. Florian Birnbaum, neuer Chefarzt der Augenklinik am Klinikum Bremen-Mitte. Durch einen nur 1,7 Millimeter kleinen Schnitt am Hornhautrand kann der Operateur mit dem Trabektom in die vordere Augenkammer gelangen und im sogenannten Kammerwinkel den Abflusskanal des Auges eröffnen. Mit dieser Methode gelingt es in den meisten Fällen, den Augeninnendruck dauerhaft zu senken - durchschnittlich um 30 Prozent. Eine Tropfenbetäubung reicht dank des neuen Verfahrens aus. Auf eine Spritze kann verzichtet werden. Entwickelt wurde das Verfahren in den USA. „Die Operation dauert nur etwa zehn Minuten“, sagt Birnbaum, der sein Handwerk an der Universitäts-Augenklinik in Freiburg gelernt hat, wo die Methode in Deutschland zum ersten Mal angewandt wurde. Zuletzt war Birnbaum dort als Oberarzt und Schwerpunktleiter für Hornhaut- und Bindehauterkrankungen sowie Kataraktchirurgie zuständig.
Neben der Behandlung des Grünen Stars ist Dr. Birnbaum besonders auf das Gebiet der Hornhauttransplantation spezialisiert. Bei Hornhauterkrankungen, bei denen nur die innerste Schicht der Hornhaut erkrankt ist, wendet Birnbaum ein Verfahren an, bei dem ausschließlich die erkrankten Teile ersetzt werden und damit ein Großteil der eigenen, gesunden Hornhaut erhalten bleibt. Experten sprechen von der Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty (DMEK). Der Chirurg präpariert dabei mit feinsten Instrumenten die nur einen hundertstel Millimeter dünne innerste Schicht der Spenderhornhaut und implantiert diese in das Auge des Patienten. Dort wird die Membran mit Luft entfaltet und haftet ohne Naht an der Innenseite der Hornhaut. Vorteil für die Patienten: Auch dieses Verfahren ist für das Auge sehr viel schonender.
Achtung Redaktionen: Unter der E-Mail-Adresse florian.birnbaum@klinikum-bremen-mitte.de oder der Telefonnummer 497-5262 steht PD Dr. Florian Birnbaum für weitere Informationen zur Verfügung.
Winziger Schnitt hilft gegen den Grünen Star
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