Notfälle können jeden treffen. Und sie können völlig unterschiedliche Ursachen haben. Viele Menschen fühlen sich in solchen Situationen schnell überfordert, greifen gar nicht oder erst zu spät ein. Einer, der jeden Tag mit Fällen, in denen es um Leben und Tod geht, konfrontiert ist, ist Dr. Frank Wolffgramm. Der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin am Klinikum Bremen-Nord hat mit seinem Team nun eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Zurück ins Leben“ auf die Beine gestellt. An drei Infoabenden im Herbst wollen die Ärzte und Pflegekräfte Einblick in ihre Arbeit geben, vor allem aber den Teilnehmern die Angst vor Extremsituationen nehmen – egal ob man potenzieller Helfer ist oder selbst Hilfe braucht.
Los geht es am Mittwoch, 9. Oktober, um 18 Uhr mit dem Thema Wiederbelebung. „Viele Menschen trauen sich das einfach nicht zu oder haben Angst, etwas falsch zu machen“, sagt Wolffgramm. Mittlerweile – so seine Einschätzung – sprängen wieder mehr Laien als Ersthelfer ein. In etwa 40 Prozent der Fälle bundesweit hätte es bei einem Herzstillstand bereits Wiederbelebungsmaßnahmen gegeben, bevor die Rettungskräfte eintreffen. „Aber im internationalen Vergleich hängt Deutschland da noch hinterher“, sagt Wolffgramm. Bei der Veranstaltung wollen er und sein Team Tipps geben und die Teilnehmer das Wiederbeleben auch ausprobieren lassen. Darüber hinaus soll das auch der Auftakt für Wolffgramm und sein Team sein, mit dem Thema „Reanimation durch Laien“ stärker in den Fokus zu rücken, es zum Beispiel auch verstärkt als Projekt für Schüler ab der 7. Klasse anzubieten.
Um den Weg zurück ins Leben geht es auch an den beiden anderen Infoabenden. Denn manchmal ist dafür eine Operation notwendig. „Die größte Angst haben viele nicht nur vor dem Eingriff, sondern auch vor der Narkose“, sagt Wolffgramm. Diese Angst jedoch sei völlig unbegründet. „Wir wenden heutzutage sehr schonende Verfahren an. Narkosen sind heutzutage zudem sehr sicher“, sagt Wolffgramm. Wie die Anästhesisten - also die Narkoseärzte – genau arbeiten, wird auf dem Infoabend am Mittwoch, 30. Oktober, um 18 Uhr erklärt.
Den Weg zurück ins Leben finden einige Patienten erst über die Intensivstation. So wie Arne Trumann. Der ehemalige Patient litt an einer Sepsis – also an einer Blutvergiftung – die ihm fast das Leben gekostet hatte. Eine Sepsis kann jeden treffen. Das Erkennen einer Sepsis und die sofortige Behandlung sind hier besonders wichtig. Leider wird diese lebensgefährliche Erkrankung oft verkannt. Heute ist Trumann wieder kerngesund und berichtet sehr eindrücklich von seinem Fall am Mittwoch, 27. November, um 18 Uhr im Klinikum Bremen-Nord. Außerdem geben Ärzte und Pflegekräfte Einblick in die Abläufe einer Intensivstation und erklären, welche Patienten dort behandelt werden müssen.
Die Infoabende finden im Konferenzsaal I des Klinikums Bremen-Nord (Hammersbecker Str. 228) statt. Die Teilnahme an der Veranstaltungsreihe ist kostenlos. Anmeldungen für einen oder alle drei Veranstaltungstermine nimmt Karin André unter der Telefonnummer 0421 6606 1461 entgegen.
Die Veranstaltungsreihe im Überblick:
Mittwoch | 09. Oktober | 18 Uhr
In jedem steckt ein Lebensretter
Wie man in Notfällen richtig handelt
Mittwoch | 30. Oktober | 18 Uhr
Keine Angst vor der Narkose
Schonende Verfahren und wie sie funktionieren
Mittwoch | 27. November | 18 Uhr
Ein intensiver Fall
Erfahrungsbericht eines ehemaligen Sepsis-Patienten der Intensivstation
REFERENTEN
Ärzte und Pflegekräfte der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin im Klinikum Bremen-Nord
WO?
Konferenzsaal 1 |Klinikum Bremen-Nord |Hammersbecker Straße 228 |28755 Bremen
Eintritt: frei | Anmeldung möglich unter 0421 6606 1461