Ein kompakter Bau zwischen Krankenhausneubau (Haus 3) und Zentraler Notaufnahme (Haus 1) soll im Klinikum Bremen-Mitte ausreichend Platz für die Fusion mit dem Klinikum Links der Weser schaffen. Darüber hat die Geschäftsführung den Aufsichtsrat und die Öffentlichkeit in der letzten Woche informiert. Damit nimmt der künftige Maximalversorger immer konkretere Gestalt an. Wir haben die wichtigsten Fakten hier noch einmal zusammengetragen.
Mit der Fusion des Klinikums Links der Weser mit dem Klinikum Bremen-Mitte entsteht für Bremen bis Ende 2028 ein echter Maximalversorger. Das größte Krankenhaus Bremens wird damit noch eine Nummer größer und bietet dann vor allem mit dem Herzzentrum eine Disziplin, das es bislang nicht im medizinischen Angebot hat, für einen echte Maximalversorger aber Voraussetzung ist. Damit alle neuen Bereiche genügend Platz und optimal ineinandergreifen können, soll ein neuer Kompaktbau entstehen. Dazu wird der Innenhof zwischen Zentraler Notaufnahme und Krankenhausneubau überbaut.
Was findet im neuen Baukörper Platz?
Der neue Baukörper bietet Platz für acht Herz-Katheter-Labore und insgesamt sechs OP-Säle. Durch die Lage im Innenhof wird der neue OP-Bereich direkt an den bestehenden Zentral-OP sowie an die neue Aufbereitungseinheit für Medizinprodukteaufbereitung (AEMP) in Haus 1 angegliedert. Die zusätzliche Fläche ermöglicht es uns, dass auch Spezialbereiche wie beispielsweise die Same-Day-Surgery für Patienten, die erst am Tag ihres Eingriffs aufgenommen werden, sowie die Post Anesthesia Care Unit, ein spezieller Aufwachbereich, in unmittelbarer Nähe des OP untergebracht werden können. Für die Palliativstation wird eine gut erreichbare Station mit neuer begrünter Dachterrasse in der 3. Ebene geschaffen. Dort befindet sich heute die Wöchnerinnen-Station, die dann ins Eltern-Kind-Zentrum ziehen wird.
Was passiert mit der ZNA?
Die zentrale Notaufnahme wird komplett saniert, modernisiert und vergrößert, so dass sie für das künftige zusätzliche Patientenaufkommen und auch für eine moderne kardiologische Notfallmedizin aufgestellt ist.
Was unterscheidet die Planung, die jetzt veröffentlich wurde, von den bisherigen Plänen?
Der Baukörper, der jetzt entstehen soll, schafft rund 2200 Quadratmeter mehr Platz als bisher vorgesehen. Zwischen dem TEN (also Haus 3) und der Notaufnahme (Haus 1) wird ein kompaktes, mehrgeschossiges Gebäude entstehen. Dort befindet sich ein großer Innenhof, der nach der neuen Planung fast vollständig überbaut werden soll. In diesem Innenhof liegen heute eine so genannte Netz-Ersatzanlage, also ein Notstromaggregat, sowie das eingeschossige Endoskopie-Gebäude. Die Netz-Ersatzanlage wird in den Wirtschaftshof versetzt. Das Endoskopie-Gebäude wird in den „Lückenschluss“ integriert und aufgestockt. Mit dieser Lösung entsteht ein Maximalversorger, der optimale Wege- und Prozessstrukturen bietet – für die Patienten, aber auch für alle, die darin arbeiten werden. Ursprünglich war vorgesehen, im Innenhof lediglich das Endoskopie-Gebäude aufzustocken. Dort wäre also ein kleinerer Baukörper entstanden. Zudem sollte Haus 1, das die Notaufnahme beinhaltet, deutlich nach vorne erweitert werden. Diese Erweiterung von Haus 1 kann nun entfallen, es wird lediglich modernisiert und saniert, ohne dass die Gebäudegrenzen verändert werden müssen. Ebenfalls entfallen kann ein weiterer Anbau, der zu einem späteren Zeitpunkt auf der rückwärtigen Seite des TEN (Teilersatzneubau – sprich: der Krankenhausneubau entlang der Bismarckstraße) hätte entstehen müssen und der später noch Investitionskosten in Millionenhöhe erfordert hätte.
Warum ist die Planung überarbeitet worden?
Nach dem Beschluss zur Fusion haben wir zusammen mit der Firma HT mit der Betriebs- und Organisationsplanung begonnen. Es gab diverse Nutzerworkshops, in denen wir uns intensiv damit beschäftigt haben, wie wir zukünftig im Klinikum Bremen-Mitte arbeiten werden, welche Flächen die einzelnen Bereiche benötigen, wie die Prozesse funktionieren werden etc. Dabei hat sich herausgestellt, dass wir an einigen Stellen nachjustieren müssen, weil wir sonst keine optimalen Abläufe hergestellt hätten. Wir haben auch festgestellt, dass der Umbau der neuen Herz-Intensivstation deutlich aufwändiger ist als zunächst gedacht. Und nicht zuletzt hat das Team der Palliativstation um Chefärztin Dr. Katja Fischer sehr deutlich gemacht, dass die Palliativstation am besten im Klinikum Bremen-Mitte, nah am onkologischen Zentrum, angesiedelt sein sollte – und nicht, wie zunächst geplant, im Klinikum Bremen-Ost. Das alles mussten wir berücksichtigen.
Durch das neue Konzept entstehen Mehrkosten – warum und in welcher Höhe?
Gegenüber der ersten Machbarkeitsstudie, die von 118 Mio. Euro ausgegangen war, ist die neue Variante durch die zusätzliche Fläche und die spätere Fertigstellung nach heutigem Kenntnisstand um rund 30 Mio. Euro teurer, wobei auch hier immer noch von einer Unschärfe ausgegangen werden muss. Die exakten Kosten können erst im Zuge einer detaillierteren Entwurfsplanung ermittelt werden. Dabei muss man natürlich auch bedenken, dass durch die optimierte Planung wie oben beschrieben auf einen weiteren Anbau an den TEN verzichtet werden kann, der sonst später noch notwendig geworden wäre.
Wann findet der Umzug statt?
Der konkrete Umzug des Klinikums Links der Weser war ursprünglich für den Jahreswechsel 2027 / 2028 geplant und verschiebt sich nun um rund ein Jahr. Bis Ende 2028 wird das Klinikum Links der Weser also in bewährter Spitzenqualität für seine Patientinnen und Patienten am heutigen Ort da sein.
Die Fusion des Klinikums Links der Weser mit dem Klinikum Bremen-Mitte ist das größte Einzelprojekt aus dem Restrukturierungskonzept, dass die Gesundheit Nord im Sommer 2023 verabschiedet hat. Ziel der Restrukturierung ist es, den Klinikverbund für die Zukunft neu aufzustellen und wirtschaftlich zu stabilisieren. Durch den Umzug des Herzzentrums wird am Klinikum Bremen-Mitte ein Maximalversorger entstehen, in dem Spezialisten aller Fachrichtungen unter einem Dach eng zusammenarbeiten werden. Durch diese Konzentration können die Bettenzahl des Klinikverbundes an den tatsächlichen Bedarf angepasst und Infrastrukturkosten gesenkt werden – eine Strategie, die bundesweit inzwischen viele kommunale Krankenhausunternehmen verfolgen. Eine erste Machbarkeitsstudie hatte 2023 gezeigt, dass die Fusion nicht nur medizinisch, sondern auch baulich die beste Lösung darstellt: Die ohnehin ausreichend vorhandenen Betten des Klinikums Bremen-Mitte werden durch die Fusion endlich optimal ausgelastet. Lediglich die Funktionsbereiche des Herzzentrums wie Herzkatheterlabore oder für die Herzchirurgie benötigte OP-Säle müssen ergänzt bzw. durch An- und Umbauten neu entstehen.
Die Fusion nimmt Form an
Ein kompakter Bau zwischen Krankenhausneubau (Haus 3) und Zentraler Notaufnahme (Haus 1) soll im Klinikum Bremen-Mitte ausreichend Platz für die Fusion mit dem Klinikum Links der Weser schaffen. Darüber hat die Geschäftsführung den Aufsichtsrat und die Öffentlichkeit in der letzten Woche informiert. Damit nimmt der künftige Maximalversorger immer konkretere Gestalt an. Wir haben die wichtigsten Fakten hier noch einmal zusammengetragen.
Viele kleine Veränderungsschritte
Wie kann ich mein Team gut durch die anstehenden Veränderungsprozesse führen? Welche Methoden helfen mir dabei? Wir kann ich dazu beitragen, dass sich mein Arbeitsalltag positiv verändert? Um solche und ähnliche Fragen ging es beim Auftakt des Projektes „Grosses Bewegen - Wandel der Arbeit“.
Besichtigungstermin
Besichtigungstermin im Rohbau: Im Klinikum Bremen-Mitte entsteht gerade das neue Zentrallabor der Gesundheit Nord. Chefarzt Prof. Nicolas von Ahsen und die technische Abteilung haben uns einen Einblick in den neuen Bereich gegeben, der Ende des Jahres schon in Betrieb gehen soll.
„Ich habe den Schritt nicht einen Tag bereut“
Mit der Fusion des Klinikums Links der Weser und des Klinikums Bremen-Mitte ändert sich für viele Kolleginnen und Kollegen in einigen Jahren auch der Arbeitsort. Eine, die diesen Schritt schon gegangen ist, ist Jennifer Woidt. Die Skepsis vor dem Unbekannten kennt sie gut – aber auch längst das Gefühl, dass sich dieser Schritt für sie gelohnt hat. Nun möchte Jennifer Woidt auch eine Mutmacherin für andere sein.