Mit dem Erreichen des Facharzttitels ist jeder Anästhesist sehr gut ausgebildet. Hiermit kann er die ihm anvertrauten Patienten sicher versorgen – der Anästhesist als Generalist.

Je spezieller die Krankheitsbilder oder Prozeduren werden, umso spezifischer werden die weiteren Anforderungen an den Anästhesisten. Dieses ist bei den Zusatzbezeichnungen völlig fraglos, z. B. im Bereich der Intensivmedizin, Schmerztherapie, Palliativmedizin. In weiteren Bereichen wie z. B. in der Kardio- und Neuroanästhesie benötigt man ebenfalls besondere Kenntnisse. Der Anästhesist als Spezialist.

Die Kinderanästhesie bietet einen weiteren schönen und spannenden Bereich mit oft noch unerwarteten Lernfeldern und –potentialen.

Je nach Ausrichtung der eigenen Klinik und der Häufigkeit von Kindernarkosen können hier diese Kompetenzen erworben werden. Je kleiner bzw. „kranker“ die kleinen Patienten sind, umso erfahrener und kompetenter sollten die Teams zusammengesetzt sein.

Früh- und neugeborene Kinder, sowie Kinder mit signifikanten Ko-Morbiditäten oder mit speziellen bzw. sehr großen Eingriffen profitieren von spezialisierten Zentren und Teams.

Diese Ziele und weitere Qualitätsindikatoren werden in der SAFETOTS-Initiative gebündelt. (safetots.org)

Um in diesem Sinne die kinderanästhesiologische Kompetenz am KBM zu schärfen wurde das „Fellowship Kinderanästhesie“ ins Leben gerufen.

Das Fellowship läuft über 2 Jahre. Im ersten Jahr muss der Kandidat Mitglied der Kinderanästhesie-Dienstgruppe sein. Hier und v. a. innerhalb des zweiten Jahres sollen dann schwerpunktmäßig Wissen und Fertigkeiten (Kompetenzen) zur Narkoseführung bei früh- und neugeborenen und kritisch kranken Kindern vermittelt werden. In dieser Altersgruppe ist das Risiko für anästhesiologische Komplikationen (respiratorisch, hämodynamisch) mit schwerwiegenden Folgen am größten. (Apricot-Studie)

Die Sicherheit der Versorgung dieser Patientengruppe soll nachhaltig verbessert werden.

Das reine Abhaken von Zahlen bei Prozeduren und bestimmten Eingriffen stehen bei unserem Fellowship nicht im Fokus. Viel mehr sollen ein übergreifendes Denken und dazugehörige Fähigkeiten vermittelt werden.

Voraussetzung ist die erfolgreich absolvierte Facharztprüfung und im ersten Jahr die Teilnahme an den Kinderanästhesie-Vordergrunddiensten.

Zu Beginn des zweiten Jahres bedarf es der formlosen Bewerbung beim Klinikdirektor.

Über die Teilnahme am 2. Teil des Fellowships entscheidet der Klinikdirektor in Absprache mit dem leitenden und geschäftsführenden Oberarzt, sowie den Oberärzten der Kinderanästhesie-Rufdienstgruppe.

Das Fortbildungscurriculum umfasst folgende Punkte:

• Eingangsevaluation
• Logbuch über geforderte Inhalte mit Supervision der bereichsleitenden OÄs
• (Anhaltszahlen siehe Tabelle)
• eigenständiges Lernen
• Teilnahme am EPLS-Kurs (oder vergleichbar)
• Teilnahme am jährlichen Reanimationskurs
• Teilnahme an 1 – 2 Fortbildungen/Kongressen zur Kinderanästhesie (2-4 Tage)
• Planung/Durchführung eines Projektes zur Qualitätssicherung in der Kinderanästhesie
• Wegen der engen Verzahnung mit der Geburtshilfe und ggf. Versorgung Neugeborener post partum findet auch ein Teil des Einsatzes „im Kreißsaal“ statt.
• Vorrangiger Einsatz im Bereich der KCH/HNO/AUG/NCH/GebH/...
• Ausgangsevaluation
• Mündliche Abschluss-Prüfung
• Erteilung des Zeugnisses / Zertifikat „Fellowship Kinderanästhesie am KBM“

Wir freuen uns auf Ihre Initiativbewerbung.