Versorgung von gesunden und kranken Neugeborenen und Frühgeborenen (Neonatologie)
Auf unseren Früh- und Neugeborenenstationen betreuen wir Kinder aus der Frauenklinik unseres Klinikums sowie aus auswärtigen Krankenhäusern. Durch die große Erfahrung unseres engagierten Teams aus Neonatologen und pädiatrischer Intensivpflege sowie modernster technischer Ausstattung können wir auch extrem kleinen Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht weit unter 1000 Gramm erfolgreich durch die schwierigen ersten Wochen und Monate ins Leben helfen.
Dabei werden höchste Standards eingehalten und die Ergebnisse kontinuierlich nicht nur im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben überwacht, sondern darüber hinaus wissenschaftliche Projekte, zum Beispiel im Rahmen des German Neonatal Networks und bei prospektiven Studien bearbeitet.
Als das einzige Level 1-Neonatologie Bremens sind wir für alle sehr kleinen Frühgeborenen der Region zuständig. Mütter mit drohender Frühgeburt werden von unserer geburtshilflichen Abteilung sehr kompetent betreut. In vielen Fällen gelingt es, die Schwangerschaft noch zu halten und wichtige Tage und Wochen für das ungeborene Kind zu gewinnen.
Unsere Neonatologen stehen in enger Verbindung mit den Geburtshelfern und beraten Schwangere mit drohender Frühgeburt auch von kinderärztlicher Seite.
Nicht nur alle Frühgeborenen, sondern auch reife Neugeborene mit vorgeburtlich bekannten Problemen, aber auch mit plötzlich auftretenden gesundheitlichen Schwierigkeiten, können hier jegliche notwendige Behandlung erhalten. Im Rahmen des standortübergreifenden Abholdienstes für kranke Neugeborene kümmern wir uns auch um den Transport von kranken Kindern aus den kooperierenden Kliniken in die Behandlungszentren.
Perinatale Palliativbegleitung
Beratung für werdende Eltern mit unheilbar erkranktem Kind
Die Behandlungsmöglichkeiten und Merkmale der Klinik für Neonatologie im Einzelnen umfassen unter anderem:
- Vorgeburtliche Beratung Risikoschwangerer (ärztlich und psychosozial)
- Wand-an-Wand-Lage von Entbindungsbereich und Neugeborenen-Intensivstation
- Physiologisch basierte Erstversorgung Frühgeborener an der intakten Nabelschnur (Concord-Methode)
- Schonende nachgeburtliche Unterstützung Frühgeborener mit Atemnotsyndrom (LISA-Methode)
- Modernste Beatmungstechniken inklusive Hochfrequenzoszillation und Stickoxydbeatmung
- ECMO-Möglichkeit bei schwerem Lungenversagen
- Therapeutische Hypothermie bei Neonataler Asphyxie
- Palliativmedizinische Begleitung
- Medizinischer Kinderschutz
- Neugeborenenchirurgie
- Kinderkardiologische Diagnostik (nicht invasiv)
- Humangenetische Diagnostik
- Ophtalmologische Diagnostik und Therapie
- Bildgebende Verfahren (Ultraschall, Röntgen, MRT)
- Funktionsdiagnostik (Neurophysiologie, Entwicklungsdiagnostik)
- Frühe Einbindung von Eltern in die Versorgung ihrer Kinder (Kängurupflege) und Rooming-in
- Laktationsberatung und -förderung (IBCLC)
- Frauenmilchbank vorhanden (Spenderinnenmilch verfügbar)
- Multimodale entwicklungsfördernde und familienzentrierte Begleitung (Physiotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie, Psychologische Unterstützung, Sozialdienst, Elternberatung, Casemanagement)
- Überleitung in Sozialmedizinische Nachsorge (Conpart)
- Frühgeborenen-Nachsorgeprogramm
- u.v.m.
Schutz für Babys gegen das RSV (RSV-Immunisierung)
Alle Neugeborenen können vor Entlassung aus der Geburtsklinik gemäß der Empfehlung der StIKo gegen RSV immunisiert werden..
Das Respiratorische Syncytial-Virus (RSV) ist ein Virus, das häufig bei Säuglingen und kleinen Kindern Atemwegserkrankungen verursacht. Es verbreitet sich durch Husten, Niesen oder durch schmutzige Hände und Oberflächen.
RSV-Infektionen sind besonders in den Herbst- und Wintermonaten häufig, mit den meisten Fällen im Januar und Februar. Bis zu 70 Prozent der Kinder haben im ersten Lebensjahr Kontakt mit diesem Virus, und fast alle sind bis zum zweiten Geburtstag damit infiziert.
Die erste Infektion mit RSV kann Symptome wie Schnupfen, trockenen Husten, Müdigkeit und Fieber hervorrufen. Wenn die unteren Atemwege betroffen sind, kann es zu Atemproblemen kommen. Frühgeborene und Kinder mit Herz- oder Lungenerkrankungen sind besonders gefährdet, aber auch gesunde Babys können schwer erkranken. In Deutschland müssen jedes Jahr etwa 25.000 Babys wegen RSV in Kliniken behandelt werden.
Es gibt keine spezifische Behandlung für RSV, nur die Symptome können gelindert werden. Ab Juli 2024 wird jedoch empfohlen, Säuglinge mit einem speziellen Medikament (Nirsevimab) zu schützen. Diese Methode nennt man passive Immunisierung und wird ab sofort im Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess für alle Kinder angeboten.
Aufklärungsmerkblatt zur RSV-Prophylaxe mit Nirsevimab
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Dieses Aufklärungsmerkblätter wurde vom Deutschen Grünen Kreuz e.V., Marburg, in Kooperation mit dem Robert Koch-Institut, Berlin, erstellt und sind urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen ausschließlich im Rahmen ihrer Zwecke für eine nicht-kommerzielle Nutzung vervielfältigt und weitergegeben werden. Jegliche Bearbeitung oder Veränderung ist unzulässig.