Information für Nierenpatienten und ihre Angehörigen über Lebendnierenspenden

Herausgeber: Lebendspenderregister der Swisstransplant

Prof. Dr. med. Gilbert Thiel
Leiter der Abteilung für Nierenkrankheiten
Kantonsspital Basel (Universität Basel)
CH-4031 Basel

Wir bitten Sie um Verständnis für die in dieser Broschüre fast ausschließlich verwendete männliche Form. Wir haben sie der Kürze und Verständlichkeit wegen gewählt. Selbstverständlich schließen wir alle weiblichen Betroffenen mit ein.

Konzept + textliche Bearbeitung:
Ruth Marty (nierentransplantiert) und Peter Marty, Köniz
Veröffentlichungen unter Quellenangabe erlaubt.
1996

Was heißt Lebendnierenspende?

Darunter verstehen wir die Spende eines lebenden Menschen zur Transplantation. Im Gegensatz dazu steht der Begriff Leichennieren, wenn es sich um die Niere eines Verstorbenen handelt.

Ist die Lebendnierenspende nötig?

Ja, denn der Mangel an Nieren von Verstorbenen ist zu groß. Die Wartezeit auf eine Transplantation dauert für viele Patienten lang – oft zu lang.
Im Basler Transplantationzentrum zum Beispiel warten Nierenpatienten mit den Blutgruppen A und 0 im Durchschnitt zwei bis vier Jahre, diejenigen mit B und AB etwa ein Jahr lang. Am schlechtesten stehen die Chancen für Nierenkranke, die durch eine Schwangerschaft, durch Bluttransfusionen oder frühere Transplantate sogenannt immunisiert sind gegen fremde Gewebeverträglichkeits-Eiweiße (HLA-Antigene). Das heisst: Sie haben gegen den Spender Antikörper gebildet, die das Transplantat zerstören würden. Diese Patienten warten nicht selten über zehn Jahre auf eine passende Leichenniere.

Mit einer Lebendniere lässt sich – rechtszeitige Planung vorausgesetzt – die Wartezeit an der Dialyse verkürzen oder im besten Fall die Dialyse gar umgehen. Für Immunisierte kann die Transplantation zwischen Geschwistern die schnellste und und absolut beste Lösung sein.

Welche Vorteile bietet die Lebendnierenspende?

Erfahrungsgemäß stehen die Chancen für das Funktionieren eines Transplantates bei Lebendnierenspenden besser als bei Leichennieren.

Mehr als kostbar sind die ersparten Jahre des oft zermürbenden Wartens an der Hämodialyse (Blutreinigung) oder CAPD (Bauchfelldialyse). Die Dialyse bringt meistens eine Reduktion der Arbeitsfähigkeit um etwa 50%, Umstellungen am Arbeitsplatz und damit verringerte Chancen in der beruflichen Karriere mit sich.

Freudlos, aber ein Muss, ist die einschneidende, salzarme Diät mit minimaler Flüssigkeitszufuhr, die Essen und Trinken bestimmt. Auch Reise- und Ferienmöglichkeiten sind eingeschränkt, was die Wahl eines Ferienortes mit Dialysemöglichkeit bedingt. Des Weiteren leidet nicht selten auch die Partnerschaft, da sexuelle Probleme durch reduzierte Lustempfindung oder Potenzstörungen auftreten können. Kurz: Lebensqualität und Lebensfreude sind erheblich geschmälert.

Die Lebendnierenspende kann all dies ändern. Bei einer optimalen Planung kann sie erfolgen, bevor der Patient mit der Dialyse beginnen müsste. Das heisst, Transplantation mit 90% Erfolgschance anstelle der Dialyse. Und das heisst auch: Dem Patienten bleibt die schwere Dialysezeit mit all ihren Einschränkungen erspart.

Lebendspenden sind erfolgreicher. Daher gilt: Je näher die Blutsverwandtschaft, desto besser das Resultat. Doch auch Lebendnierenspenden von nicht blutsverwandten Lebenspartnern weisen überraschenderweise eine hohe Erfolgsquote auf – dies sogar bei ganz unterschiedlichen Gewebeverträglichkeits-Antigenen.

Gehe ich als Spender ein Risiko ein?

Zu den eher selten beobachteten Frühkomplikationen gehören –wie übrigens bei jeder Operation – Wundinfekte, Harnwegsinfekte, Venenentzündungen, vereinzelt auch Lungenembolien oder Wundblutungen. Das Risiko, an der Folge der Nierenentnahme zu sterben, ist sehr gering und liegt bei minimen 0.03 - 0.06%. Eine größere Untersuchung in den USA nennt fünf Todesfälle auf 19.368 Lebendspenden.

Die Autoren einer anderen amerikanischen Analyse vergleichen das Sterberisiko bei einer Nierenspende mit dem Risiko eines durchschnittlichen Bürgers von Ohio, in der Zeitspanne von vier Jahren als Verkehrstilnehmer einem Unfall zu erliegen. Und weiter: Das Sterberisiko sei für den Spender mit diesen vier Jahren abgeschlossen, während der Bewohner von Ohio dem verkehrsrisiko weiterhin ausgesetzt bleibe. Somit ist das Leben in Ohios Verkehr viel risikoreicher als eine Lebendnierenspende.

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Leide ich Schmerzen nach einer Nierenspende?

Die Entnahme der Niere verlangt einen etwa 20 – 30cm langen Schnitt unter dem Rippenbogen quer zum Muskelverlauf. Dagegen ist der Schnitt beim Empfänger kürzer und liegt günstiger: Nämlich parallel zum Leistenband. Dies erfordert einen kleineren Schnitt wie bei der Operation eines Leistenbruches. Deshalb wären die Schmerzen beim Spender ohne Gegenmaßnahmen größer als beim Empfänger. Mit entsprechenden Methoden können wir jedoch den Patienten weitgehend von Schmerzen nach der Operation befreien.

Wie lange muss ich nach der Spende im Spital bleiben?

In der Regel 10, selten bis 14 Tage.

Wann bin ich nach der Spende wieder arbeitsfähig?

Zuerst muss die Muskulatur bei der Operationsstelle stabil vernarben. Wer zum Beispiel Lasten heben muss, bleibt sechs bis acht Wochen arbeitsunfähig. Eine ebenso lange Schonzeit benötigt eine Mutter von Kleinkindern, die nicht ohne Haushaltshilfe auskommen wird. Wer einer Bürotätigkeit nachgeht, kann seine Arbeit nach vier bis sechs Wochen wieder aufnehmen. Erfahrungen zeigen einen 50%igen Einsatz ab der 4. bis 5. und einen 100%igen ab der 5. bis 8. Woche. Mag sein – so individuell sind wir Menschen – dass der volle Arbeitseinsatz etwas früher oder auch später möglich ist.

Sind Langzeitrisiken für den Spender bekannt?

Als Spätkomplikationen können sich Narbenprobleme, das heisst Gefühllosigkeit, selten auch Schmerzen im Narbenbereich oder harmlose Narbenbrüche ergeben. Die meisten Spender kennen diese Probleme nicht.

Zur Debatte steht, ob eine Organspende häufiger als üblich zu Bluthochdruck führt. Der Zusammenhang ist jedoch umstritten. In einer amerikanischen Studie nehmen 32% der Spender 20 Jahre und mehr nach einer Organspende blutdrucksenkende Mittel. Aber nicht häufiger als ihre Geschwister mit zwei Nieren. Somit bestehen Zweifel, ob die Nierenspende wirklich als Ursache für die Entwicklung eines Bluthochdruckes im späteren Leben bezeichnet werden darf.

Bei etwa einem Drittel der Spender wurde, häufig im Zusammenhang mit einem unbehandelten Bluthochdruck, im späteren Leben eine leichte Erhöhung der Eiweissausscheidung im Urin beobachtet. Erfahrungswerte bis 22 Jahre nach der Lebendspende zeigen jedoch weder eine fortschreitende Zunahme der Urin-Eiweissausscheidung noch eine fortschreitende Abnahme der Nierenfunktion (Dissertation von Fr.Dr.med.G. Spartà, Universität Basel).
Spätere Nierenversagen aufgrund einer Lebendspende sind keine bekannt. Auch in der Weltliteratur wird die Nierenfunktion nach der Spende als stabil beschrieben. Die verbleibende Niere durch einen Unfall oder durch einen Nierentumor zu verlieren, ist extrem unwahrscheinlich.

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Wann eigne ich mich als Lebendnierenspender?

Als Spender müssen Sie verschiedene Bedingungen erfüllen, die von Zentrum zu Zentrum leicht abweichen können. Stellvertretend führer wir hier die für das Basler Transplantationsprogramm (Lebendspende) gültigen Vorgaben auf:

Selbstverständlich soll die Spende freiwillig sein und ausschließlich von Liebe, starkem Familienzusammenhalt oder Freundschaft ausgehen. Altersmäßig liegt die Begrenzung zwischen 20 und 75 Jahren.

Ihre Blutgruppe muss mit derjenigen des Empfängers übereinstimmunm es sei denn, Sie gehören der Gruppe 0 an, was Sie zum Universalspender für alle anderen macht. Sonst gilt:

 SpenderEmpfänger
BlutgruppeAA oder AB
BlutgruppeABAB
BlutgruppeBB oder AB
Blutgruppe0alle


Ob Rhesusfaktor positiv oder negativ spielt keine Rolle. Hingegen muss die sogenannte Kreuzprobe der Blutflüssigkeit (Serum) des Empfängers mit den weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) des Spenders negativ ausfallen. Das heisst, die Antikörper des Empfängers dürfen den Lymphozyten des Spenders nichts antun.

Bei der Kreuzprobe sind die weißen Blutkörperchen des Spenders stellvertretend für die zu spendende Niere.

Ein Wort zu Ihrem Gesundheitszustand: Sie sollten

  • zwei normal funktionierende Nieren besitzen,
  • weder Diabetiker noch schwer herzkrank,
  • weder drogen- noch alkoholabhängig sein
  • und ebensowenig wegen schwerer Depressionen oder anderer psychischer Gründe wegen in psychiatrischer Behandlung stehen.



Ihr Blutdruck weist normale Werte auf, d.h. der obere unter 150, der untere unter 90 mmHg oder er liegt mit maximal zwei blutdrucksenkenden Mitteln im genannten Normbereich.

Wenn Sie in der Vergangenheit an einer bösartigen Geschwulst gelitten haben, sollte diese vor mehr als fünf Jahren entfernt worden sein und seither eine Tumorfreiheit mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nachweisbar sein.

Ihr Körpergewicht darf das sogenannte Normgewicht (Körpergröße in cm minus 100 = Anzahl der Kilogramm) um höchstens 15% überschreiten, was bei einer Größe von 180 cm ein Maximalgewicht von 92 kg ergibt. Auch übergewichtige Spendewillige können spenden, jedoch erst, wenn sie ihr Übergewicht reduziert haben.

Es fehlt der Platz, um an dieser Stelle alle seltenen schweren Erkrankungen aufzuführen, die eine Nierenspende ausschließen. Ihr Arzt, oder wir vom Lebendspenderregister, sind gerne bereit, auf Ihre persönliche Situation einzugehen. Unsere Adresse finden Sie am Schluss dieser Broschüre.

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Kann ich meinem Kind eine Nieren spenden?

Selbstverständlich, wenn Sie die genannten Bedingungen erfüllen. Die Spende für das eigene Kind liegt nahe und entspricht der höchsten Motivation. Die Erfahrungen zeigen sehr gute Ergebnisse.

Kann ich einem Elternteil eine Niere spenden?

Diese Möglichkeit wurde bis heute ind der Schweiz abgelehnt. Sie steltt die „natürliche Richtung des Weiterlebens“ in der Familie auf den Kopf. Zudem bestehen Befürchtungen, dass Motivation aufgrund einer gewissen Abhängigkeit der Kinder zu ihren Eltern fragwürdig sein kann oder dass sich Zwistigkeiten entwickeln, weil das spendende Kind im Erbe bevorzugt werden könnte. In gut begründeten Fällen würde aber auch die Spende von Kindern akzeptiert, wenn diese mindestens 30 Jahre alt sind.

Ist die Spende zwischen Geschwistern besser?

Ja, eindeutig. Aus Gründen der natürlichen Vererbungsvorgänge bestehe eine Chance von 25%, dass Geschwister in Bezug auf die Gewebeverträglichkeitsantigene (HLA-Anti-gene) vollständig identisch sind. Dies führt zu den besten Transplantationergebnissen und bedeutet für sogenannte immunisierte Nierenkranke die optimale Lösung. Nur die – allerdings seltenen – eineiigen Zwillinge stellen eine noch bessere Konstellation dar. Die Chance, das Geschwister bezüglich der Gewebeverträglichkeit halbidentisch sind, was der Eltern-Kind-Beziehung entspricht und ebenfalls zu sehr guten Ergebnissen führt, liegt bei 50%.

Bei einer verebten Nierenerkrankung, wie zum Beispiel Zystennieren, ist die Spende des gesunden Geschwisters ein Zeichen der Solidarität und der Dankbarkeit dafür, dass es von diesem Erbleiden verschont blieb.

Können auch Großeltern Nieren spenden?

Sicher, vorausgesetzt, sie erfüllen die unter 9 beschriebenen Bedingungen. Unter den gesunden, rüstigen und oft noch sportlichen Großeltern würden sich viele ausgezeichnet als Spender für ihr Enkelkind eignen.


Ist die Spende zwischen Lebenspartnern möglich?

Außer bei der Spende eines Elternteils an ein Kind dürfte die Motivation nirgendwo so stark und einleuchtend sein, wie zwischen Lebenspartnern. Sie lieben sich, leben Tag für Tag zusammen und teilen so auch ihre Lebensqualität. Wenn sich der eine Partner schlecht fühlt, betrifft das auch den anderen. So kommt Nierenspende dank der verbesserten Lebensqualität des Empfängers sofort auch dem Spender zugute.

Anfängliche Zweifel hinsichtlich der meist nicht übereinstimmenden Gewebeverträglichkeit (HLA-Antigene) sind von den guten Resultaten verdrängt worden. Heute funktionieren etwa 90% der Partnerspenden.
Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass den 90% Erfolgreichen 10% Versager gegenüberstehen.
Zum Glück verarbeiten die betroffenen Paare diese Situation relativ gut. Hier hilft die bewiesene Spendebereitschaft des Partners – der höchstmögliche Beweis von Liebe und Solidarität überhaupt – die Tragik der enttäuschten Hoffnung zu überwinden.

Gelegentlich führen starke Motivationen beim Spender wie beim Empfänger zur Ignorierung oder zumindest zur Minimalisierung offenkundiger körperlicher Gründe gegen eine Spende. Hier muss das Transplantationsteam eine nüchterne Risiko-/Chancen-Analyse durchführen und die Eingriffe (Nierenspende und –transplantation) gegebenenfalls ablehnen.

Nierenpatientinnen, die von ihrem spendewilligen Partner eines oder mehrere Kinder geboren haben, müssen mittels Bluttransfusionen testen lassen, ob sie nicht während der Schwangerschaft Antikörper gegen ihn gebildet haben.

Die Spende für einen Lebenspartner setzt eine starke und stabile Beziehung voraus, die sich seit vielen Jahren bewährt hat. Eine Spende ist nicht zu empfehlen, wenn damit eine Ehekrise gelöst, eine schlechte Beziehung gerettet oder einer jungen Bekanntschaft ein Liebesbeweis erbracht werden soll. In gar keinem Fall darf die Abhängigkeit eines Partners ausgenutzt werden.

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Wer bezahlt die Kosten einer Lebendnierenspende?

Die Krankenkasse des Empfängers, die dadurch langfristig spart. Die Rechnung zeigt`s: Nach einer erfolgreichen Transplantation entfallen die Kosten für die Hämodialyse, die im Jahresdurchschnitt um 75.000 SF betragen. Die Kosten für die Immunsuppression überschreiten nur wenig jene der Erythropoetin-Begleittherapie (Unterstützung der Bildung von roten Blutkörperchen) an der Dialyse, die sich dank der Transplantation ebenfalls erübrigt. Hinzu kommt ein volkswirtschaftlicher Nutzen. Transplantierte vermögen sich nach einer gewissen Zeit häufig wieder hundertprozentig in den Arbeitsprozess zu integrieren und beanspruchen keine Invalidenrente.


Wer kommt für meinen Lohnausfall auf?

Auch hier leistet die Krankenkasse des Empfängers Ersatz für die Dauer von max. 6-8 Wochen. Gegen einen Missstand kämpfen wir allerdings zur Zeit leider noch erfolglos an: Spendende Hausfrauen und Mütter, die Kinder oder invalide Eltern/Schwiegereltern zu betreuen haben, erhalten vorläufig keine finanzielle Unterstützung für eine Haushaltshilfe. Diesen Betroffenen bleibt nichts anderes übrig, als Verwandte, Freunde oder Nachbarn um Hilfe zu bitten.


Kann die gespendete Niere versagen? Wenn ja, was dann?

Lebendnieren-Transplantate versagen im Zeitraum eines Jahres zu etwa 5-10%. Dabei handelt es sich meistens um eine mit heute bekannten Medikamenten und Methoden noch nicht überwindbare Abstoßungskraft des Empfängers. Leider lässt sich eine solch starke Reaktion nicht im voraus durch Tests erkennen. Im Hinblick auf die 90-95%ige Erfolgschance sollte ein Versuch trotzdem gewagt werden. Wichtig zu wissen: In etwa der Hälfte aller Fälle treten normalerweise ein bis zwei Abstoßungen auf. Sie können jedoch meist erfolgreich behandelt werden.

Ein Transplantat, das der Empfänger zu stark abstößt, geht verloren und wird entfernt. Mit diesem Risiko muss jeder Nierenempfänger rechnen. Hier ist der nächste Schritt ein Platz auf der Leichennieren-Warteliste. Falls der wartende Empfänger immunisiert sein sollte (= viele Antikörper gegen HLA-Antigene), kommt es – damit seine Chancen auf ein gut passendes Organ erhöht werden können – zusätzlich auf die internationale Warteliste für immunisierte Patienten.

Auch in der Schweiz werden Patienten, die ihr erstes Transplantat innerhalb von 6 Monaten definitiv abgestoßen haben, bevorzugt behandelt, falls eine besonders gut passende Leichenniere gemeldet wird.


Welche Einschränkungen muss der Spender auf sich nehmen?

Eigentlich keine. Ein Nierenspender kann ganz normal leben. Er muss sich weder an eine Diät noch an eine Einschränkung der Trinkmenge halten. Die Niere, die er noch besitzt (in der Regel die rechte), sitzt wohlversorgt an einer wenig exponierten Stelle und genügt vollauf für ein normales, langes Leben. Wenn überhaupt, empfehlen wir einzig, Sportarten und Tätigkeiten mit einem höheren Risiko an Gewalteinwirkung, z.B. Kampfsportarten, zu meiden.

Den Blutdruck sollte ein Nierenspender mindestens alls zwei Jahre messen und im Falle einer Erhöhung behandeln lassen. Damit sich wirklich alle Lebenspender an den zweijährigen ärztlichen Untersuchungsrhythmus halten, werden Sie vom Schweizer Lebendspenderregister automatisch dazu aufgeboten.

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Kann die Spende psychologische Probleme auslösen?

Abgesehen von möglichen Problemen, die vor dem Entscheid zur Spende und Transplantation existieren, können erste Schwierigkeiten auftreten, wenn Spender und Empfänger feststellen, dass sie nicht im selben Spitalzimmer untergebracht sind. Schlechte Erfahrungen lassen davon abraten. So können Schmerzen des Spenders beim Empfänger ein schlechtes Gewissen auslösen. Der Spender seinerseits erlebt Angstmomente, wenn mit seiner gespendeten Niere irgendein Problem auftreten sollte. Auch dann, wenn sich die Ursache im nachhinein als banal herausstellt, wie z.B. ein verstopfter Blasenkatheter, der den Urinfluss beim Empfänger sistiert. Ein Trost ist, dass die Trennung nur kurze Zeit dauert; am ersten Tag können die Paare telefonisch miteinander kommunizieren – bald gefolgt von gegenseitigen Besuchen.

Ein zweites frühes Problem kann entstehen, wenn die Aufmerksamkeit der Besuche und der Ärzte vor allem dem Empfänger gelten und der Spender plötzlich im Abseits des Interesses steht. Das Transplantationsteam muss es sich zur Pflicht machen, eine solche Situation zu vermeiden.

Spätere pyshologische Probleme sind kaum bekannt. In der bereits erwähnten Dissertation von Fr.Dr.med.G. Spartà äußerten 98% der befragen Spender – dies bis 22 Jahre nach der Spende – dass sie ihren Entscheid nie bereut hätten und wieder so handeln würden.

Zur Zeit untersucht die Abteilung für Psychosomatik der Universität Basel im Rahmen einer Studie des Schweizer Nationalfonds die Frage der psychologischen Probleme vor und nach Lebendnierentransplantation. Ergebnisse dürften jedoch erst in einigen Jahren vorliegen.


Gibt es eine Versicherung für den Spender?

Leider haben die Transplantationszentren und Krankenkassen bis heute noch keine Risikoversicherung für einen Katastrophenfall bei einer Lebendspende (z.B. tödlicher Herzinfarkt unmittelbar nach der Organspende) abgeschlossen. Obwohl wir in der Schweiz bisher in keine derartige Lage gekommen sind – hoffentlich auch nie kommen werden – müssen wir dieses Manko in Zukunft beheben. Falls Sie als Spender eine Risikoversicherung wünschen, müssen Sie diese zur Zeit noch aus eigener Initiative und auf privater Basis abschließen.


Kann man mir ein Nein zur Spende übelnehmen?

Es ist Ihr gutes Recht, nein zu sagen. Ihr Hausarzt, wie auch die Ärzte des Transplantationsteams haben dafür volles Verständnis und helfen Ihnen gerne, die Absage zu begründen.

Anderersetis mögen Spender bedenken, dass auch ein Empfänger nein sagen darf. Was für Sie als Spender selbstverständlich sein mag, kann den Empfänger unter Umständen in einen Zwiespalt bringen. Beide Seiten müssen bereit sein, in dieser Frage Toleranz und Verständnis aufzubringen.


Habe ich als Spender Anspruch auf eine Entschädigung?

Nicht auf eine materielle im Sinn von Geld und Gut. In der Schweiz existiert strikt kein Organhandel. Die Dankbarkeit des Empfängers ist Ihnen aber gewiss. Hauptentschädigung ist, so zeigt die Erfahrung, eine moralische: das bleibende innere Hochgefühl, einem nahestehenden Menschen aus freien Stücken das größtmögliche persönliche Geschenk gemacht zu haben. Nierenspender verdienen eine hohe moralische Auszeichnung, auf die sie immer stolz sein dürfen.


Wer beantwortet mir weitere Fragen?

Dazu sind alle kompetenten Fachleute gerne bereit: z.B. Ihr Arzt oder die Spezialisten im nächsten Transplantationszentrum.

Wenn Sie sich direkt an uns wenden möchten, bitten wir Sie um schriftliche Formulierung Ihrer Anfrage und um die Einsendung an:

Schweizer Lebendspenderregister
Abteilung für Nephrologie
Kantonsspital Basel
Postfach
CH-4031 Basel

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