Steinleiden der Gallenblase und Gallenblasenentzündung (Choelystolithiasis und Cholecystitis)
In Deutschland hat fast jeder sechste Erwachsene Gallenblasensteine, auch wenn nicht jeder von deren Existenz weiß. Sie entstehen bei einem ungünstigen Mischungsverhältnis von Gallensäuren, Fetten und Cholesterin in der Gallenblase und bleiben entweder lange unbemerkt oder führen irgendwann zu einer schmerzhaften Entzündung der Gallenblase (Gallekolik).
Sobald Steine in den Gallengang gelangen können die Steine den Gallengang verstopfen und so den Abfluss der Galle behindern. Der Gallengang endet mit einer kleinen Öffnung (Papille) mit dem Gang der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gemeinsam im Zwölffingerdarm, durch die der Stein hindurch muss, um dann den Körper über den Darm zu verlassen. Wenn der Stein an der Papille fest sitzt und den Abfluss von Galle und Pankreassaft verhindert, kann es zu einer lebensgefährlichen Bauchspeicheldrüsenenztündung (Pankreatitis) kommen. Gefährlicher sind daher eher die kleinen Steine als die großen Steine der Gallenblase.
In vielen Fällen muss dann die Gallenblase entfernt werden um die immer wieder auftretende Schmerzen im rechten Oberbauch definitiv zu behandeln. Bevor man aber die Operation durchführt, müssen die Steine durch eine Ultraschall (Sonographie) nachgewiesen werden und auch andere Ursachen der Beschwerden ausgeschlossen werden. Die Entfernung der Gallenlabes kann klassisch in offener Technik (Offene Cholecystektomie) oder über den Schlüssellochtechnik (laparoskopische Cholecystektomie) erfolgen.
Operationsmethoden
Bei der laparoskopischen Cholecystektomie wird die Gallenblase über den sog. Schlüssellochtechnik minimal invasiv über insgesamt vier kleine Schnitte entfernt. Die Bauchhöhle wird nach einem Schnitt über dem Nabel zunächst mit Kohlendioxid aufgefüllt. Dies führt zur Anhebung der Bauchdecke und schafft ausreichend Platz für die Übersicht mit der endoskopischen Kamara und das Einführen und Hantieren der Instrumente. Auch akut entzündete Gallenblasen ("heiße Cholezystektomie" bei Cholezystitis) können laparoskopisch entfernt werden. Dabei wird die entzündete Gallenblase vor dem Herausziehen aus der Bauchhöhle in ein elastisches Körbchen gehüllt um bei eventueller Perforation die Kontamination der Bauchhöhle mit Galle und Eiter zu verhindern
Prof. Dr. med. Hüseyin Bektas
Klinikdirektor
(0421) 497-73602
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