- Hildegard Peplaus Ansichten:
Definition der Pflege nach Peplau:
Abbildung 1: Die Entwicklung der Beziehung zwischen Pflegenden und Patienten
Quelle: Peplau
In diesem Sinne hat die Pflege für Hildegard Peplau eine "erzieherische" Funktion und Pflegefachkräfte müssen sich der Rollen, die sie übernehmen, und der Rollen, die ihnen von den Patienten zugedacht werden, bewusst sein. Ebenso wichtig ist es, die lang- oder kurzzeitigen Konsequenzen dieser Rollen für die Patienten im Auge zu behalten und den Übergang von einer Rolle zur anderen zu steuern. Dabei entscheiden die Pflegenden, welche Rolle zu einer bestimmten Zeit die am besten geeignete ist.
In der Anfangszeit einer Beziehung muss sichergestellt sein, dass die Pflegekräfte genau erfassen, auf welchem Niveau sich das Wissen einer Patientin/eines Patienten über ihren/seinen Zustand bewegt. Die Pflegekundigen müssen auch wissen, ob und auf welche Weise sie für die Patientin/den Patienten tätig werden sollen. Es ist für die Pflegekraft von Bedeutung, zu entscheiden, welche Rollen ihnen in der Pflege tatsächlich wichtig sind, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass die Beziehungen zwischen Pflegenkundigen und PatientInnen dynamisch sind und ihre Gestaltung in gewisser Weise "experimentell" ist; Ein Pflegekundiger, der eine Beziehung zu einem Patienten aufbaut, kann es z. B. für wichtig halten, eine Stellvertreterrolle, etwa als Mutter, als Schwester, als Kind oder Erwachsene einzunehmen und darüber nachdenken, ob die Übernahme einer dieser Rollen für den Patienten auf kurze oder lange Sicht gesehen von Vorteil ist. Eine andere Rolle ist beispielsweise die der Beraterin.
Indem die Pflegekraft den Patienten dabei unterstützt, sich auszudrücken, kann sie ihm auch zu einem besseren Verständnis darüber verhelfen, wer er ist und wie er sein Leben gestalten möchte. Der Patient wird angeregt, auf eine bisherige Lebenserfahrung zurückzuschauen, um so eine Basis zu finden, von der aus er sich in Richtung einer gesünderen Lebensführung weiterentwickeln kann. Die Aufgabe der Pflegenden besteht darin, Patienten bei der Befriedigung ihrer persönlichen Bedürfnisse zu unterstützen. Die Pflegekundigen können die interpersonale Beziehung so lenken, dass eine Bedürfnisbefriedigung aus Sicht des Patienten möglich wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hildegard Peplau das Ziel der Haupt- und verschiedenen Nebenrollen der Pflegenden darin sieht, den PatientInnen die Möglichkeit zu geben, ihr Leben auch mit Behinderungen optimal zu gestalten und damit zurechtzukommen.
Das Peplausche Modell gliedert sich nach der Bedeutung, die die verschiedenen Vorgänge in einer Beziehung zwischen Pflegenden und PatientInnen haben. Für die PatientInnen ist es dabei von größter Wichtigkeit, sich selbst beser kennen zu lernen, und ihre Fähigkeiten so zu nutzen, dass sie sich ohne Zwang den Pflegenden gegenüber öffnen können und auf diese Weise ihre Chancen auf dem Weg von der Krankheit zur Gesundheit und für die persönliche Weiterentwicklung zu erhöhen. Für Peplau stellt das Pflegen auch eine Lernerfahrung für die Pflegenden dar, denn durch Beobachtung und Erforschung der Interaktionen mit ihren Patienten entsteht ein Lern- und Reifungsprozess.
Abbildung 2: Einflüsse auf die Pflege (nach Peplau)
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Quelle: Peplau
Die Einzigartigkeit der Pflege erfordert von den Pflegekundigen, dass sie viele verschiedene Aufgaben erfüllen können. Dies muss bedacht werden, wenn die Pflegekundigen mit der Komplexität der Interaktionen zwischen sich und den Patienten zurechtkommen sollen. In diesem Sinne stellt die Pflege eine Kraft dar, die die Entwicklung eines Menschen fördert. Es bedarf aber der Kenntnis der wichtigsten therapeutischen zwischenmenschlichen Prozesse. Die wichtigsten Rollen, die eine
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Es ist für den Pflegeprozess unerlässlich, dass sich zwischen den Pflegenden und den Patienten Beziehungen entwickeln. Vorraussetzung um eine effektive Beziehung aufzubauen sind neben dynamischen Fähigkeiten, ein gründliches pflegerisches Wissen, pflegerische Kompetenz sowie Selbstvertrauen. Dann kann man mit den Patienten schwierige Probleme bearbeiten.
Hildegard Peplau vertritt die Ansicht, dass die Pflegekraft-Patient-Beziehung durch vier klar voneinander abzugrenzende Phasen beschrieben werden kann:
a) Orientierungsphase
b) Identifikationsphase
c) Nutzungsphase
d) Ablösungsphase
Jede Phase hat einen bestimmten Nutzen und spezielle Kennzeichen.
In der Praxis überlappen sich die vier Phasen, die im Folgenden getrennt voneinander beschrieben werden, sehr oft. Die Wiederholung einer Phase kann nach Veränderungen von Bedürfnissen möglich sein. Nutzen die Pflegenden das Wissen über diese Phasen, dann ist nach Hildegard Peplau die Chance der Patienten, Einblicke in ihre gegenwärtige Zukunft zu gewinnen, größer .
Tabelle 1: Die vier Phasen der Interaktion und der Pflegeprozess
Fragen
Pflegeprozess
Interaktionsphasen nach Peplau
Assesment
Informations-
sammlung,
Pflegediagnose
Orientierungsphase
Planung
Prioritäten setzen, Pflegeziele dokumentieren
Identifikationsphase
Wie pflegen wir?
Durchführung
Maßnahmen
Nutzungsphase
Auf welche Weise hilft es dem Patienten?
Evaluation
Reflektion der Maßnahmen.
Ablösephase
Der Pflegeprozess ist ein zyklischer Vorgang; es gibt kurz- und langfristige Ziele; In jeder Phase kann es mehr als nur einen Pflegezyklus geben.
Das Model von Peplau ist linear, es hat einen Anfang und eine Ende.
Quelle: Simpson
- Pflegemodell nach Hildegard PeplauPflegemodell nach Hildegard PeplauPflegemodell nach Hildegard Peplau<//a><//a>
Wird eine Patientin/ein Patient als Notfall ins Krankenhaus eingeliefert oder ist sie/er über einen längeren Zeitraum hinweg krank, so muss die Pflegekundige ihr/ihm zunächst helfen, sich zu orientieren.
Die Pflegenden müssen sich auf die Bedürfnisse der Patienten einstellen d.h., sie müssen ihre gegenwärtige Situation, die sie umgebenden unbekannten Menschen und die Krankheit berücksichtigen. Der Patient ist in einer solchen Situation fast immer ängstlich und wird dementsprechend einige Informationen, die man ihr/ihm im Zusammenhang mit der Erkrankung gibt, wieder vergessen. In der Orientierungsphase ist es deshalb notwendig, Informationen, Namen und durchgeführte Maßnahmen zu wiederholen.
Die Patienten müssen an den Status als kranke Menschen erinnert werden und den Zweck der Maßnahme in einer für sie verständlichen Sprache erklärt bekommen. Der Patient, der seinen Zustand noch nicht richtig einzuschätzen vermag, braucht Zeit und Gelegenheit und Unterstützung um sich zu orientieren.
Wenn die Bedürfnisse des Patienten in der Orientierungsphase besonders berücksichtigt werden, kann sich der Patient über seinen aktuellen Zustand ein besseres Bild verschaffen und lernt seine Situation besser einzuschätzen. Es soll befähigt werden, Fragen zu stellen, Informationen aufzunehmen und Zusammenhänge zu erkennen, um sich bis zu einem gewissen Grad eigene Möglichkeiten zur Selbstkontrolle zu schaffen. In dieser Phase treffen Menschen aufeinander die sich noch fremd sind, daher ist es wichtig eine gute, wohlwollende Pflegekraft-Patienten-Beziehung zu schaffen.
- Pflegemodell nach Hildegard PeplauPflegemodell nach Hildegard PeplauIdentifikationsphase:
- Pflegemodell nach Hildegard PeplauPflegemodell nach Hildegard PeplauNutzungsphase:
- Pflegemodell nach Hildegard PeplauPflegemodell nach Hildegard PeplauAblösungsphase:
- Phasenübergänge:
- Die Rollen der Pflegekundigen:
- Die verschiedenen Rollen:
- ...als Fremder<//a><//a>
Inhalt
Bedeutung
Beziehung
Ansätze/Anknüpfungsmöglich-
keiten
- Beginn der professionellen
- Individuelle pflegerische
- Vorurteilsfreie Begegnung
- Respekt und Interesse
Bei der Aufnahme geht es darum, dem Betroffenen zu vermitteln, willkommen zu sein, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Kranke wohlfühlt. Bei Wiederauf-
nahme mit Unvoreingenommenheit
und Neugier sowohl dem Patienten, als auch seinen Angehörigen begegnen.
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- ...als Unterstützender
Inhalt
Bedeutung
- Informationsquelle sein
- Zuhörer und Vermittler sein
- Hilfsmöglichkeiten aufzeigen
Den psychisch Kranken laufend zu informieren, Fragen aufzuwerfen und gemeinsam nach Antworten suchen. Existenzielle Probleme aufzugreifen. Die Verantwortung soweit wie möglich beim Betroffenen zu lassen.
- ...als Lehrender
Inhalt
Bedeutung
zustand ermöglichen.
- Dem Betroffenen das Wissen vermitteln was er braucht.
- Einblick in seinen Gesundheits-
- Dem Betroffenen helfen, seinen Gefühlen auf die Spur zu kommen.
Mit dem Betroffenen sein subjektives Erleben thematisieren. Auf die
Spurensuche nach seinen Fähig-
keiten, Fertigkeiten und Ressourcen zu gehen, dabei überlegen, was ihn dazu befähigen kann weitgehend gesund zu bleiben bzw. die für sich jeweils adäquate Lebensqualität zu erhalten. Wie, wo und wann kann Hilfe in Anspruch genommen werden.
- ...als Führender
Inhalt
Bedeutung
- Demokratische partnerschaftliche Verhaltensweisen
- Aktive Gestaltung der Kontakte und Beziehung
- Entscheidungsfähigkeit fördern
Sss Handlungsabläufe in der Pflege den Bedürfnissen der psychisch kranken Menschen anpassen. Ziele so formulieren, dass sie für den Patienten nachvollziehbar und erreichbar sind. Ein Klima schaffen, in dem Kontakte geknüpft werden können (Kontakt stiftend), das Fehlerfreundlichkeit beinhaltet und ermutigt Neues auszuprobieren.
- ...als Stellvertreter
Inhalt
Bedeutung
- Die Übernahme von Verantwortung oder einer bestimmten Rolle, um Ersatzfigur zu sein.
- Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten von Menschen aufzeigen.
- Komplexe Beziehungsmuster erfassen
An die Stelle eines Anderen zu treten bedeutet, sich bewusst zu sein, dass es "nur eine Stellvertretung" und nicht eine "Übernahme" der Rolle ist und die Gründe z.B. in Ähnlichkeit und Unterschieden der Personen zu stellen.
Gefühle der Machtlosigkeit und Hilflosigkeit spielen gegenüber realen Gefühlen eine zentrale Rolle. Durch die Ersatzrolle kann die Beziehung wachsen und tragfähiger werden.
Inhalt
Bedeutung
- Unterstützung bei der Bewältigung der Krankheit
- Selbstvertrauen fördern
- Reflektion von Verhalten und Gefühlen
Pflegende haben die Selbstständigkeit und Autonomie des Betroffenen im Blick. Sie sind Wegbegleiter und Ansprechpartner in Krisen und beim Bewältigen der alltäglichen Situationen. Pflegende nehmen sich immer wieder zurück und fragen:
"Was kann der Mensch selbst und wo braucht er Unterstützung oder Motivation?"
Eine Rolle zu übernehmen heißt für die Pflegenden, in verschiedenen Situationen eine Reihe von Normen und Erwartungsmuster anzuwenden. In einer zwischenmenschlichen Beziehung kommen nicht fortwährend und nicht immer alle der dargestellten Rollen zum Tragen. Jede Patientin/jeder Patient ist anders, so dass auf Seiten der Pflegefachkräfte unterschiedliche Verhaltensweisen gefordert sind.
Es gibt Rollen, die nur Pflegenden zukommen, einfach aus dem Grunde, weil die Pflege eine ganz besondere Art von Betreuung darstellt und den Einsatz von speziellen Fähigkeiten erfordert, damit die Pflegekraft-Patienten-Beziehung fruchtbar ist.
Welche Rollen von der Pflegekraft jeweils übernommen werden, lässt sich erst im Laufe des Pflegeprozesses erkennen. Die Interaktionsphasen bilden einen dynamischen Rahmen und lassen die verschiedenen Rollen wirkungsvoll zur Anwendung bringen.
Eine Aufgabe der Pflegenden besteht in der Förderung der Persönlichkeitsentwicklung. Zu diesem Zweck verwendet die Krankenpflege Prinzipien und Methoden, die zu einer Lösung zwischenmenschlicher Probleme führen.
- Die verschiedenen Rollen:
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- Hildegard Peplaus Ansichten:
Notfall
Klinikum Bremen-Mitte
(0421) 497-77840
Notfallambulanz in der Kinderklinik
(0421) 497-71005 (Empfang)
Klinikum Bremen-Nord
(0421) 6606-1443
Notfallambulanz in der Kinderklinik
(0421) 6606-1371
Klinikum Bremen-Ost
(0421) 408-1291
Klinikum Links der Weser
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