Arteriovenöse Malformationen (AVM)
Bei einer AVM handelt es sich um eine Gefäßmalformation mit multiplen kleinen Kurzschlussverbindungen (Shunts) zwischen Schlagadern (Arterien) und Venen.
AVMs sind meistens angeboren, können sich aber im Laufe des Lebens verändern (Pubertät, Schwangerschaft). Hierdurch kann sich sowohl das klinische Beschwerdebild, als auch das Blutungsrisiko ändern.
Die Mehrzahl der AVMs ist klinisch asymptomatisch, auffällig werden sie in 50-60% durch Hirnblutungen oder durch Krampfanfälle.
Das Blutungsrisiko bei AVMs die noch nicht geblutet haben wird mit ca. 1 % pro Jahr angegeben. Falls schon eine Blutung stattgefunden hat variieren die Angaben von 6-30% pro Jahr..
Die Behandlungsoptionen für eine AVM sind zum einen die endovaskuläre Therapie bei der über einen Katheter ein Kleber direkt in die Gefäßmalformation injiziert wird. Andere Behandlungsoptionen sind die offen chirurgische oder die Strahlentherapie. Häufig werden die Verfahren kombiniert angewendet.
Das Ziel einer Behandlung eines AVMs ist immer die totale Ausschaltung, ansonsten besteht nach wie vor ein, unter Umständen erhöhtes erhöhtes, Blutungsrisiko. Die Behandlung erstreckt sich in der Regel über mehrere Eingriffe.
Durale arteriovenöse Fisteln
Bei einer duralen AV-Fistel handelt es sich um eine Kurzschlussverbindung zwischen Arterie und Vene im Bereich der Dura (Hirnhaut). Diese Gefäßmalformationen können zum einen auf dem Boden einer Thrombose einer grossen Hirnvene entstehen, dann sind sie zumeist im Bereich des Hinterhaupts lokalisiert, oder im Rahmen eines Traumas, dann sind sie häufig im Bereich der A. carotis interna (Halsschlagader am Übergang ins Gehirn) lokalisiert.
Diese Gefäßmalformationen sind in der Regel erworben und treten zumeist im mittleren bis höheren Lebensalter auf. Selten sind die angeborenen Fisteln, welche schon bei oder kurz nach Geburt symptomatisch werden.
Symptomatisch werden durale AV-Fisteln oft durch pulssynchrone Ohrgeräusche, einseitig betonte Kopfschmerzen, Lähmungen der Augen- oder Gesichtsmuskeln, Sehverschlechterung oder einem Hervortreten eines Auges (Exophtalmus).
Komplikationen dieser Malformationen sind Hirnblutungen, das Risiko hierfür ist abhängig vom Typ der Fistel, hier sind Blutungsrisiken von 1,8-65% pro Jahr angegeben.
Die Therapieoptionen sind auch hier die endovaskuläre oder chirurgische.