Herzklappenoperationen
Klappenprothesentypen
Grundsätzlich unterscheidet man mechanische und biologische Herzklappenprothesen .
Mechanische Prothesen
Mechanische Prothesen sind nahezu verschleißfrei und haben entsprechend eine unbegrenzte Lebensdauer. Leider ist bei diesen Klappenprothesen eine lebenslange Blutverdünnung (zur Zeit noch mit Marcumar) notwendig, da der Kontakt der „Fremdoberfläche" der Klappenprothese mit dem eigenen Blut zur Gerinnselbildung führt. Heute werden fast ausschließlich Zweiflügelklappen implantiert. Abbildung 1 zeitg eine derartige aus einem besonders haltbaren Kunststoff gefertigte Klappenprothese. Die Filmsequenz daneben stellt das Bewegungsmuster der Klappenprothese im sogenannte 3D-Echo dar.
Biologische Prothesen
Biologische Prothesen werden aus tierischem Material (Aortenklappengewebe vom Schwein oder Herzbeutelgewebe vom Rind oder Schwein) hergestellt. Beim Einheilen der Klappen im Körper wir das Material von der Herz- bzw. Gefäßinnenhaut überzogen, so dass eine strikte Blutverdünnung nur in den ersten 3 Monaten nach der Operation notwendig wird. Eine Abstoßungsreaktion des Körpers tritt nach biologischem Klappenersatz nicht auf, allerdings verschleißen biologische Klappenprothesen. Die Haltbarkeit ist daher auf ca. 10 - 15 Jahre begrenzt, wobei als Faustregel gilt, dass der Verschleiß bei jüngeren Patienten früher einsetzt.
Auswahl des Prothesentyps
Zur Auswahl des Prothesentyps ist die persönliche Situation des Patienten zu bedenken: Lebensalter, Notwendigkeit zur Blutverdünnung aufgrund anderer Erkrankung (z.B. Vorhofflimmern), Kinderwunsch bei Frauen, Verletzungsgefahr in Beruf oder Hobby und Auslandsaufenthalte in Gegenden mit schlechter medizinischer Versorgung. Als Faustregel kann gelten, dass man bis zum 65. Lebensjahr eher mechanische Klappen empfiehlt, wobei sich durch die neuen "kathetergestützten Klappenprothesen" (siehe unten) neue Perspektiven ergeben. Grundsätzlich können wir nur Empfehlungen zum Klappentyp aussprechen, die definitive Auswahl treffen Sie selbst.